Juni 9

3 Schritte für bewusste Eigenverantwortung

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Eigenverantwortung durch innere Klarheit. Frau an Nordsee

Zurück in unsere innere Klarheit – was wir vom Nordseeklima lernen können

Der Alltag ist manchmal wie ein Tag an der Nordsee. Der Wind weht gefühlt aus allen Richtungen, der Himmel wechselt stündlich die Stimmung, mal strahlt die Sonne – mal peitscht dir Regen ins Gesicht. Genau so erleben viele Menschen ihr Inneres in fordernden Phasen: ständiger Wetterwechsel, unberechenbar – und irgendwie machtlos.

Wie wir trotzdem klar bleiben – auch wenn das Wetter umschlägt. In diesen Momenten geht es nicht darum, das Wetter zu ändern. Sondern darum, sich neu auszurichten. Eigenverantwortung beginnt genau hier – bei der bewussten Entscheidung, den Blick vom Horizont zurück auf das zu richten, was wir wirklich beeinflussen können.

Eigenverantwortung bedeutet, uns nicht als Spielball äußerer Umstände zu sehen – sondern als Gestalter unseres eigenen Denkens, Handelns und Erlebens. Selbstwirksamkeit – nach Albert Bandura das Vertrauen in unsere eigene Fähigkeit, etwas zu bewirken – entsteht genau hier: in dem Moment, in dem wir erkennen, was in unserer Hand liegt – und beginnen, danach zu handeln.

Das Kreismodell von Stephen Covey bietet uns dafür eine hilfreiche Orientierung, um unsere innere Klarheit zurückzugewinnen.

Das Kreismodell nach Covey – drei Wetterzonen unseres Alltags

Kreis der Bedenken: Die Wetterlage – Wind, Regen, Ebbe, Flut. Wir können sie beobachten, aber nicht ändern. Dazu gehören z.B. politische Entwicklungen, wirtschaftliche Krisen, das Verhalten anderer Menschen.

Kreis des Einflusses: Unsere Kleidung, unser Proviant, unsere Reiseroute. Wir können uns darauf vorbereiten, aber nicht alles festlegen. Hier liegen z.B. unsere Gesundheit, unsere Beziehungen, unsere beruflichen Projekte.

Kreis der Kontrolle: Unser innerer Kompass. Unsere Entscheidungen. Unsere Haltung. Unsere Reaktionen. Ob wir Schutz suchen, weitergehen, innehalten oder die Perspektive wechseln – das bestimmen wir.

Und hier liegt unsere echte Kraft.

Eigenverantwortung heißt: Wir fokussieren uns auf unseren inneren Kompass – nicht auf das Wetter.

Warum es so schwerfällt, im Kreis der Kontrolle zu bleiben

Viele Menschen in meiner Begleitung sind erfahren, reflektiert, engagiert – und trotzdem fühlen sie sich oft innerlich verloren. Wie ein Boot auf offener See, das von einem Sturm erfasst wurde, obwohl sie das Steuer fest im Griff hatten. Sie nehmen sich selbst nicht mehr richtig wahr. Der Fokus liegt oft auf dem, was sie nicht beeinflussen können: Erwartungen anderer, äußere Umstände, alte Muster.

Das führt zu innerem Druck – und oft zu Erschöpfung. Doch der Wendepunkt kommt nicht durch noch mehr Anstrengung, sondern durch einen Perspektivwechsel:

„Was liegt heute wirklich in meiner Hand?“

Wenn wir beginnen, wieder bei uns selbst anzukommen – legt sich der Sturm nicht sofort. Aber wir werden klarer und innerlich ruhiger.

„Lass nicht zu, dass das, was du nicht tun kannst, dich daran hindert, das zu tun, was du kannst.“

Zurück zur eigenen Wirksamkeit – in drei konkreten Schritten

1. Wetterlage klären – bewusst beobachten

Das Wetter ist, wie es ist. Manchmal stürmisch. Manchmal sonnig. Manchmal beides. Unsere Aufgabe: nicht alles ändern wollen, sondern erst mal wahrnehmen.

„Heute ist ein Tag mit Gegenwind.“ Das reicht manchmal schon, um Druck rauszunehmen.

2. Den inneren Kurs prüfen – die eigene Haltung wählen

Wir entscheiden selbst, wie wir auf äußere Bedingungen reagieren. Wind bleibt Wind – aber ob wir dagegen ankämpfen oder unseren Kurs anpassen, liegt bei uns.

Impuls: Notiere alles, was dich gerade beschäftigt – und markiere dann nur das, was du direkt kontrollieren kannst. Die entstehende Klarheit kann überraschend befreiend wirken.

3. Verantwortung übernehmen

Konzentriere dich auf kleine, konkrete Schritte – nicht auf alles zugleich. Wichtig ist, dass du spürst: Ich gestalte mit.

Beispiel: Sprich klar aus, was du brauchst. Sag „Nein“ zu einem Termin, der nicht passt. Gönn dir eine Pause im sicheren Hafen – im Kreis der Kontrolle.

Fazit: Nicht das Wetter entscheidet – sondern unser innerer Kurs

Eigenverantwortung ist kein einmaliges Projekt, sondern ein ständiges Navigieren – achtsam, im Rhythmus von Ebbe und Flut, mit einem klaren inneren Kompass.

Wenn wir unseren Fokus auf den Kreis der Kontrolle richten, entsteht Schritt für Schritt innere Klarheit. Unser Handeln wird ruhiger, bewusster, wirksamer – egal, wie stürmisch es außen ist. Auch innere Resonanz kann uns dabei unterstützen unsere innere Klarheit zu stärken.

Was ist für dich gerade ein Thema, das außerhalb deiner Kontrolle liegt – und was kannst du dennoch heute für dich tun?


Tags

eigenverantwortung, innere Klarheit, Klarheit, Kreislaufmodell, Selbstwirksamkeit


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